MTB WORLDCUP NOVE MESTO

01.10. - 03.10.2020


Durch einige gute Resultate an den Schweizer Rennen drufte ich erneut mit der Nationalmannschaft an die beiden einzigen Weltcuprennen in diesem Jahr nach Nove Mesto reisen. Es war eine Doppelrunde mit dem ersten Rennen am Donnerstag und dem zweiten bereits zwei Tage danach, am Samstag. Am Montag flog ich also mit Maske und Desinfektionsmittel im Gepäck von Zürich aus nach Prag. Das Wetter war nicht ganz wie ich es mir wünschte, es regnete viel und war sehr kalt. Am Dienstag konnte ich dann das erste mal auf die Strecke, welche im Vergleich zum letzten Jahr nur wenig geändert wurde. Die Strecke in Nove Mesto ist sehr technisch und der Fahrer muss jederzeit konzentriert sein, um die richtige Linie zu erwischen. 


Am Donnerstag morgen regnete es zu meinem Vergnügen nicht mehr, doch die Strecke war immer noch nass und sehr schlammig. Mit meinen 21 UCI-Punkten, die ich Anfangs Jahr in Griechenland sammeln konnte, startete ich dieses Mal ein wenig weiter vorne, das heisst mit Startnummer 80 von knapp 100 Startenden. Die normalerweise von Zuschauern vollgepackten Streckenränder in Nove Mesto waren zwar dieses Jahr sehr leer, wir freuten uns jedoch sehr, endlich wieder an der Startlinie zu stehen. Am Start kam ich gut weg und konnte schnell auf die Plätze zwischen 40 und 50 vorfahren. Ich kämpfte kontinuierlich, um mich weiter nach vorne zu arbeiten. Ich fühlte mich gut und konnte voll an mein Limit gehen. Doch leider war das Feld in kurzer Zeit schon so in die Länge gezogen worden, dass ich einfach nicht weiter nach vorne kam. Im Ziel war es schlussendlich der 43. Platz. Ich war zufrieden mit meinem Rennen, die Platzierung könnte jedoch noch besser sein. 


Nur ein Tag blieb mir zur Erholung, bevor es am Samstag mit dem zweiten Rennen los ging. Diese Zeit probierte ich so gut es ging zu nutzen. Viel Schlaf und Beine hochlegen war angesagt. So ging ich am Freitag nur kurz und sehr locker aufs Bike. 


Die Strecke von Samstag war etwas kürzer und das Wetter wurde immer besser. Mit dem gleichen Startplatz startete ich gut in das zweite Rennen. Ich versuchte meine Strategie anzupassen, nachdem ich am Donnerstag nicht genügend früh im Rennen weiter nach vorne kommen konnte, und wollte diesmal bereits im ersten Anstieg mehr investieren. Doch ich investierte etwas zu viel und verlor im zweiten Anstieg bereits wieder viele Plätze. Danach kam ich nicht mehr richtig in Fahrt und versuchte lediglich noch meine Position zu halten. So reichte es am Schluss nur für den enttäuschenden 65. Platz. 


Am Sonntag, nachdem ich beim Eliterennen noch in der Tech-Zone aushelfen konnte, ging es mit dem Swiss Cycling Bus auf die 8-stündige Heimreise, denn der Rückflug wurde einige Tage vorher abgesagt. Wir schafften es jedoch noch rechtzeitig aus Tschechien heraus, bevor sie sich dort am Montag in ihren zweiten Lockdown begeben mussten. Es handelte sich sicherlich um einen Weltcup der anderen Art, jedoch freue ich mich sehr, dass ich dieses Jahr trotzdem noch die Chance bekam, mich international zu messen.


Eine leider sehr kurze Saison geht mit diesen beiden Rennen für mich bereits wieder zu Ende. Ich konnte erneut sehr viel an Erfahrungen mitnehmen und bin zufrieden mit meinem Saisonabschluss. Nun mache ich eine kurze Trainingspause bevor ich dann wieder mit dem Aufbau für die nächste Saison beginne.