07.05.2023
Zuhause ein Rennen zu bestreiten ist immer etwas Besonderes und so habe ich mich auch dieses Jahr sehr auf den Argovia Cup in Seon gefreut. Durch den neu erlangten C3-Status des Weltverbandes UCI, hat der Argovia Cup auf dieses Jahr hin, etwas mehr an Bedeutung gewonnen. Durch diesen C3-Status werden nämlich für die Top 5 Fahrer UCI-Punkte vergeben. Ebenfalls erfreulich war es für mich, dass ich das Rennen mit der Startnummer 1 in Angriff nehmen durfte. Der Start gelang mir sehr gut und ich konnte mich in den ersten paar Plätzen positionieren. Nach der Startrunde ging es dann auf die erste von 8 grossen Runden, wobei die Spitze aus etwa 8 Fahrern bestand. Nicht viel später wurde die Gruppe aber immer kleiner und schon in der zweiten Runde waren wir nur noch zu Zweit in Führung. Wir beide wussten, dass wir zuerst zusammen arbeiten müssen, denn die Runde hatte viele Flachpassagen, in welchen es von Vorteil ist gemeinsam fahren zu können. Wir harmonierten sehr gut miteinander und konnten unseren Vorspruch kontinuierlich ausbauen. In der letzten Runde versuchten wir uns gegenseitig abzuhängen, doch keinem gelang dies richtig. Somit wusste ich, da es auf einen Sprint ankommen würde und ich bereits ein paar hundert Meter vor dem Ziel vorne sein musste, denn die Zielgerade war zu kurz um nochmals überholen zu können. An der entscheidenden Stelle konnte ich mich behaupten und blieb an der Spitze, doch musste ich bereits etwa drei Angriffe abwehren. An einer Stelle, an der ich dachte, könne man nicht mehr überholen, gelang es ihm aber doch noch vorbei zu kommen. Ich versuchte nochmals alles zu geben, aber leider schaffte ich es nicht mehr vorbei und beendete somit das Rennen auf dem zweiten Platz. Leider hat es auch dieses Jahr nicht für den Sieg beim Heimrennen gereicht. Natürlich hätte ich das Rennen vor meiner Familie, Freunden und Sponsoren gerne gewonnen und so war ich natürlich auch etwas enttäuscht. Trotzdem bin ich auch sehr zufrieden wie sich mein Körper und die Beine beim Rennen angefühlt haben, was mich sehr positiv stimmt für die nächsten Rennen dieser Saison.
26.03.2023
Dieses Jahr startete die Saison ausnahmsweise etwas anders für mich als sonst. Mein Heimrennen in Gränichen, welches normalerweise bei heissen Bedingungen im Juni stattfindet, war dieses Jahr das erste Rennen und bereits im März. Mit dem Heimrennen in die Saison zu starten hat zwei Seiten, zum Einen ist die Motivation dann natürlich noch grösser, zum Anderen war ich aber auch gleich nochmals etwas nervöser! Das erste Rennen des Jahres ist auch so schon nervenaufreibend, da man nicht weiss wo man nach dem Winter steht.
Das Elite-Starterfeld war auch dieses Jahr in Gränichen sehr stark besetzt. Das Tempo war dann auch von Beginn weg extrem schnell und das Feld wurde rasch in die Länge gezogen. Der Start gelang mir erstaunlicherweise ganz gut, obwohl das meine Schwäche ist. Dafür hatte ich in der zweiten Runde ein kleines Tief und verlor ein paar Plätze. Anschliessend kam ich aber wieder in meinen Rhythmus und konnte mich erneut etwas nach vorne kämpfen. Das Rennen beendete ich auf dem 34. Platz was ganz okay ist. Sicher nicht die Rangierung die ich mir gewünscht hätte, aber als erstes Rennen und im Wissen, dass ich noch nicht viele hochintensive Trainings absolviert habe und so noch viel herausholen kann, bin ich trotzdem zufrieden.
Bereits eine Woche später ging es ins Tessin für das Rennen der ÖKK Bike Revolution auf dem Monte Ceneri! Die vermutlich technisch anspruchsvollste Strecke in der Schweiz, welche dadurch sehr kräftezehrend ist. Die Runde ist gespickt mit diversen technischen Elementen und sehr vielen spitzen Steinen, die keinen Fehler erlauben ohne einen Defekt zu holen. Also war es sehr wichtig das Rennen gut einzuteilen und technisch sauber zu fahren.
Auch dieses Wochenende kam ich gut durch die erste Runde und konnte mich sehr gut platzieren. Anschliessend wusste ich, dass ich die Kräfte etwas einteilen und mich sehr gut verpflegen musste, dadurch verlor ich etwas an Plätzen, was mich aber nicht weiter beunruhigte. Nach der Hälfte des Rennens konnte ich dann meine Karten ausspielen und durch mein konstantes Tempo und die saubere Fahrweise kontinuierlich Plätze gutmachen. Viele Fahrer spülte es immer weiter nach hinten oder sie hatten einen Defekt, wovon ich profitieren konnte. Das sehr lange Rennen konnte ich auf dem 20. Platz beenden, womit ich sehr happy bin und bereits eine Steigerung zum letzten Wochenende zu sehen ist.
04.09.2022
Nach meiner Rückkehr aus der Türkei stand ich nur wenige Tage später am Rennen in Basel am Start. Leider lief dieses Rennen gar nicht, mein Körper war einfach nicht genug erholt, um nach den beiden Rennen in der Türkei und der Rückreise, schon wieder einen Wettkampf zu bestreiten. Auch in den Tagen danach fühlte ich mich einfach nicht gut und schon fast etwas krank. Ich versuchte das Beste aus der Situation zu machen und freute mich dann auf den letzten Weltcup des Jahres in Val di Sole (I). Leider lief dann aber auch dieses Rennen überhaupt nicht gut. Jede Pedalumdrehung war ein Kampf. Frustriert und erschöpft ging ich danach auf die Suche nach dem Ursprung für die Probleme und ein positiver Corona-Test lieferte mir dann die Antwort. Somit war erst mal Pause angesagt um mich komplett zu erholen. Nach meiner Genesung unterzog ich mich einem Check-up bevor ich wieder mit dem Training begann, um sicherzustellen, dass mit meinem Herz und der Lunge alles in Ordnung ist. Als ich dann wusste, dass alles gut ist, startete ich wieder mit ganz lockerem Training. Da aber nur noch zwei Rennen auf dem Programm standen, wusste ich lange nicht ob ich diese so kurzfristig dann noch fahren kann. Da das Training bedingt durch die Nachwirkungen von Corona aber nicht so gut lief wie erhofft, musste ich dann leider beide Rennen ausfallen lassen und somit etwas vorzeitig meine Saisonpause einläuten.
Aktuelle erhole ich mich nun etwas von der langen Rennsaison, bevor ich dann Ende November wieder mit dem Aufbau für die nächste Saison beginne.
12.08.2022
Nachdem ich im vergangenen Jahr den 3. Platz in Sakarya einfahren durfte, habe ich mich entschieden dieses Jahr wieder in die Türkei zu reisen. Diesmal sind sogar zwei Rennen in Sakarya, ein Rennen der HC-Kategorie wie letztes Jahr und zusätzlich noch ein Rennen der Kategorie C1.
Das erste Rennen, also das HC-Rennen, war am Freitagabend. Ich wusste, dass ein paar der gemeldeten Fahrer schnell sein könnten und so wollte ich einfach möglichst schnell nach vorne gelangen um mit den Besten mitzufahren. Bestärkt durch die guten Gefühle vom letzten Jahr, freute ich mich sehr auf das Rennen und wollte unbedingt ein gutes Rennen abliefern. Der Start gelang mir sehr gut und ich kam gut an die Spitze. Bald bildete sich eine Spitzengruppe aus 4 Fahrern, bestehend aus einem weiteren Schweizer, einem Deutschen und einem Italiener. Da man auf dieser Strecke gut vom Windschatten profitieren kann, entschied ich mich jeweils am Schluss der Gruppe zu fahren, was sich im Nachhinein allerdings als Fehler herausstellte. Denn in den technischen Passagen waren wir Schweizer schneller als die anderen und sie mussten dann jeweils immer wieder Löcher zufahren. Da ich zuhinterst fuhr, musste auch ich diese natürlich dann immer wieder schliessen, was sich als sehr ermüdend herausstellte. So verlor ich etwa in der Mitte des Rennens den Anschluss an die Spitzengruppe und fuhr alleine auf Platz vier, bis ein weiterer Fahrer zu mir aufschloss und wir dann zu zweit fuhren. In der sechsten von sieben Runden, konnte ich dann diesen Fahrer wieder abschütteln und brachte den vierten Platz sicher ins Ziel.
Gerne wäre ich länger an der Spitze geblieben und hätte um das Podest gekämpft, doch auch mit meinem vierten Platz bin ich zufrieden. Jetzt versuche ich mich so gut es geht zu erholen und dann am 17.08. beim C1 Rennen wieder vorne mitzukämpfen.
10.07.2022
Endlich war es wieder soweit und der Heimweltcup auf der Lenzerheide stand auf dem Programm. Lenzerheide ist bekannt für viele Zuschauer und speziell schön ist es natürlich wenn man mit dem Trikot der Nationalmannschaft starten kann und die vielen Fans einen anfeuern. Ich reiste am Donnerstag vor dem Rennen an und absolvierte sogleich das erste Training auf der Strecke, welche mit sehr vielen Wurzeln gespickt ist. So brauchte ich dann auch etwas Zeit und ein paar Versuche, um das passende Bike-Setup zu finden, um möglichst geschmeidig über die Wurzeln zu kommen. Doch dann fühlte ich mich von Tag zu Tag besser auf der Runde.
Mit Startplatz 69 war ich wieder etwas weiter vorne als auch schon und konnte auch bei der Startaufstellung mit etwas Drängeln noch eine Startreihe gutmachen im 122 Fahrer starken Starterfeld. Doch leider kam es im Startanstieg etwas anders als geplant. Etliche „beinahe Stürze“ von Fahrern vor mir, sorgten dafür, dass ich weit nach hinten fiel. So war dann auch in der ersten Abfahrt wie erwartet wieder Chaos und Gedränge. Ich versuchte möglichst ruhig zu bleiben und mich anschliessend wieder Schritt für Schritt nach vorne zu kämpfen. Ich fühlte mich zum Glück sehr gut und konnte tatsächlich auch immer weiter nach vorne fahren; so machte ich in gewissen Runden mehr als 10 Plätze gut. In der letzten Runde gab ich nochmals alles, hatte endlich auch mal freie Fahrt und konnte etwas Zeit gutmachen. Nach der ersten Abfahrt in der letzten Runde fühlte sich jedoch mein Bike etwas komisch an, erst dachte ich mein Sattel hätte sich etwas gelöst oder ich sei einfach so kaputt, dass ich nicht mehr wisse wie es vorher war. Ein paar Minuten später allerdings, wurde mir dann klar, dass ich langsam Luft im Hinterreifen verlor. Mit einer halben Runde die noch zu fahren war, entschied ich mich das Rad noch zu wechseln, da es unterdessen fast komplett platt war. Durch meinen Aufenthalt in der Tech-Zone verlor ich wieder viele der gut gemachten Plätze und natürlich war in der letzten halben Runde davon nicht mehr viel wieder gut zu machen, und ich fuhr schlussendlich auf Platz 66 ins Ziel.
Natürlich war ich sehr frustriert nach dem Rennen. Durch die Startposition wird eine gute Platzierung unglaublich schwierig und es gehört immer auch etwas Glück dazu, welches mir einfach gefehlt hat.
Meine nächste Chance ist bereits nächsten Sonntag beim Weltcuprennen in Andorra, wo ich auf jeden Fall erneut alles geben werde, um die Enttäuschung wieder wett zu machen.
27.03.2022
Nach einem missglückten Start in die Saison in Rickenbach, stand nun das erste Rennen des neuen Schweizer Cups, der ÖKK Bike Revolution auf dem Programm. In Rickenbach lief es für mich definitiv nicht nach Wunsch. Im Nachhinein weiss ich, dass einfach zu vieles in der Woche vor dem Rennen falsch lief und dass ich zu mehr fähig bin. So freute ich mich sehr auf die technisch herausfordernde Strecke in Rivera.
Ich startete am Sonntag um 14:15 bei schönem und warmem Wetter mein Rennen. Leider verlief die erste Runde sehr schlecht... Fahrer stürzten vor mir und ich fiel weit nach hinten und verlor viel Zeit. Anschliessend konnte ich dann aber endlich mein Rennen fahren und meine wahre Power konnte aufblitzen. Ich kam in jeder Runde wieder etwas weiter nach vorne und konnte Zeit wettmachen. Schlussendlich reichte es aber nur noch für den 34. Platz. Natürlich ist dies nicht der Platz den ich mir als Ziel gesetzt hatte, doch das Rennglück lag nicht auf meiner Seite. Trotzdem bin ich zufrieden mit meiner Leistung. Die Power ist vorhanden, doch müssen ein paar Stellschrauben noch gedreht werden um alles heraus zu holen.
Jetzt steht mir eine intensive Trainingswoche bevor und am 4. April werde ich dann nach Brasilien reisen, um in Petrópolis am ersten Weltcup dieser Saison an den Start zu gehen.
08.01. - 29.01.2022
Im noch jungen Jahr 2022 habe ich bereits mein erstes Trainingslager hinter mir, um genau zu sein, war ich zusammen mit Swiss Cycling auf Gran Canaria. Die schon fast sommerlichen Temperaturen machten das Training um ein vielfaches angenehmer als in der kalten Schweiz. Meine Trainings in den drei Wochen bestanden hauptsächlich aus langen Grundlagen-Einheiten, gepaart mit intensiven Intervallen. Mit diesem Trainingslager konnte ich nochmals eine solide Basis aufbauen, bevor Anfangs März auch schon die ersten Rennen starten.
Wieder zurück in der Schweiz habe ich ein paar lockere Tage eingelegt um mich optimal zu erholen, bevor ich wieder richtig mit dem nächsten Training weiterfahre.
06.11. - 21.11.2021
Wie bereits letztes Jahr, verbrachte ich im November wieder zwei Wochen in Spanien. Im warmen Süden, waren die Temperaturen optimal für längere Trainingseinheiten und somit wesentlich angenehmer als in der kalten Schweiz. In den zwei Wochen absolvierte ich viel Grundlagentraining um eine gute Basis für die nächste Saison zu legen. Zurück in der Schweiz erhole ich mich zurzeit etwas von den vielen Stunden auf dem Rennvelo, bevor es schon bald wieder mit dem nächsten Traningslager in Tenero weitergeht.
Nebst den Vorbereitungen auf dem Velo, ist auch die Organisation für die nächste Saison im vollen Gange. Der Rennkalender wird immer konkreter und somit kann bereits mit der Planung begonnen werden.
03.10.2021
Das letzte Rennen der Saison war zugleich das Finalrennen der Proffix Swiss Bike Cup Serie. Die grösste Rennserie der Schweiz umfasste in diesem Jahr 6 Rennen, welche für die Gesamtwertung zählen. Die lange Saison machte sich immer mehr bemerkbar und ich fühlte mich langsam ziemlich müde. Trotzdem freute ich mich auf das letzte Rennen und wollte noch ein letztes Mal in diesem Jahr alles geben.
Das Starterfeld war wie immer am Proffix Swiss Bike Cup gross und das Niveau hoch. Die erste von sieben Runden war extrem schnell und ich konnte mich gut positionieren, doch als das Tempo in der zweiten Runde nicht einbrach, musste ich etwas abreissen lassen. Ich konnte anschliessend einen guten Rhythmus finden und konstant wieder Plätze gutmachen. Viele Fahrer welche am Start zu viel investiert hatten, fielen in der Folge immer weiter nach hinten und ich konnte mich immer weiter nach vorne kämpfen. Schlussendlich reichte es leider nicht ganz in die Top 15 und ich belegte den 16. Platz.
Durch dieses Resultat konnte ich im Gesamtklassement der Elite einen Platz gutmache und den 10. Schlussrang belegen, sowie den 4. Gesamtrang in der U23 Wertung verteidigen.
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Saison, ich hatte viele erfolgreiche Rennen. Trotzdem verpasste ich eins der Ziel, welches ich mir für dieses Jahr gesteckt hatte. Den ersehnten Top 25 Platz an einem Weltcup-Rennen konnte ich leider nicht erreichen, und so bleibt mein bestes Weltcupresultat der 27. Platz.
Jetzt gönne ich mir ein paar trainingsfreie Wochen, bevor ich dann im November bereits wieder mit der Vorbereitung für die nächste Saison beginne. Obwohl ich mich auf die kleine Pause freue, kann ich es kaum erwarten wieder mit dem Training zu beginnen.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen bedanken, die mich in der vergangenen Saison unterstützt haben und an mich glauben.
Gerne werde ich euch auch weiterhin über meine Vorbereitungen und Pläne für die Saison 2022 auf dem laufenden halten.
26.09.2021
Die Saison neigt sich langsam dem Ende zu und für mich stehen noch die letzten beiden Rennen an - ein Short-Race in Lugano und das Rennen in Schaan. Beide Rennen zählen zum Proffix Swiss Bike Cup.
Das Short-Race ist eine eher neue Disziplin, welche sich im Elite Weltcup bereits etabliert hat. Diese Rennen, welche jeweils zwei Tage vor dem Cross Country Rennen stattfinden, dauern in der Regel nur ca. 20 Minuten und aus dem erzielten Resultat ergibt sich dann bei den Weltcups jeweils die Startaufstellung für das Hauptrennen.
In Lugano ist es jedoch ein eigenständiges Rennen und hat keinerlei Einfluss auf die Startaufstellung für das nächste Rennen.
Am Samstag fuhr ich also ins Tessin um am Sonntag bei der Elite mein erst zweites Short-Race zu bestreiten. Natürlich hoffte ich auf schönes Wetter, was dann am Samstag auch so war, sich auf Sonntag dann aber leider komplett änderten sollte. Angekommen in Lugano, absolvierte ich mit meinen Teamkollegen abseits der Rennstrecke noch eine kurze Runde auf dem Bike. Zum einen um die Beine nach der Autofahrt etwas zu lockern und zum anderen wollte ich das sonnige Wetter etwas geniessen bevor es wieder anders würde.
Am Sonntag besichtigte ich dann erstmals die Strecke. Die Runde führte durch die Stadt Lugano und war von einem kurzen, aber steilen Anstieg mit einer anschliessenden Abfahrt auf Treppen geprägt. Das Wetter, welches nun leider nicht mehr mitspielte, erschwerte die Sache ziemlich, da der Plattenboden mit dem Regen extrem rutschig wurde. Während der Mittagspause hörte es dann zum Glück auf zu regnen und die Strecke konnte etwas abtrocknen. Jedoch pünktlich auf das Rennen der Elite Herren kam der Regen zurück. Am Start kam ich dann gut weg und konnte mich gerade noch in der Spitzengruppe positionieren. Allerdings war ich an der letzten Position der Gruppe und musste nach Kurven oder Hindernissen immer wieder an die Gruppe heran sprinten. Nach etwa der Hälfte des Rennens hatte ich jedoch dafür keine Power mehr, ich verlor etwas an Boden und eine Gruppe von hinten holte mich ein. Zum Schluss konnte ich im letzte Anstieg meine Kontrahenten etwas distanzieren und den 9. Rang ins Ziel bringen. Gerne wäre ich etwas länger an der Spitze dran geblieben, trotzdem kann ich mit meiner Leistung zufrieden sein.
August 2021
Die Saison neigt sich langsam dem Ende zu und ich habe mit dem Heim-Weltcup auf der Lenzerheide noch ein Saison-Highlight offen. Der Weltcup vor heimischem Publikum ist immer etwas Spezielles und erst recht, wenn man dann noch mit dem Trikot der Nationalmannschaft an den Massen vorbeifahren darf. Trotz Corona werden dieses Jahr rund 3000 Tickets verkauft und ich freue mich sehr darauf, wieder vor einer Menge und hoffentlich einigen bekannten Gesichtern Rennen bestreiten zu dürfen. Für den letzten Weltcup auf europäischem Boden, habe ich mir viel vorgenommen und so habe ich mein Training speziell dafür angepasst.
Zur optimalen Vorbereitung gehört auch die Anklimatisierung an die Höhe, auf der das Rennen stattfindet. In diesem Fall circa 1500 M.ü.M. Daher habe ich mich entschieden bereits 2 Wochen vor dem Rennen auf die Lenzerheide anzureisen. So reiste ich am Montag nach meinem letzten Rennen in Basel mit einem Zwischenstopp im Schulzimmer in die Lenzerheide. Dort wurde ich im Berghotel Tgantieni von einem heimeligen Hotelzimmer und einem 1A 4-Gänge Menü empfangen. Während der gesamten Woche durfte ich so von perfekten Rahmenbedingungen profitieren, um mich hier optimal auf meinen Wettkampf vorbereiten zu können.
An dieser Stelle vielen herzlichen Dank der Familie Beltrametti für die Unterstützung!
Für die letzten Vorbereitungen vor dem grossen Renntag werde ich mich nun der Nationalmannschaft anschliessen, bevor dann am 5. September um 10.15 der Startschuss fällt.
SAKARYA MTB CUP
30.07.2021
Immer noch auf der Jagd nach den wichtigen UCI-Punkten, habe ich mich spontan entschieden, das HC Rennen im Türkischen Sakarya zu fahren. Aufgrund der aktuellen Sommerpause und den Olympischen Spielen, erhoffte ich mir, dass wenige Fahrer dieses Rennen bestreiten und ich somit ein Paar Punkte ergattern kann. Diese Punkte würden mir dann in den nächsten Rennen eine bessere Startposition verschaffen, welche vor allem in den Weltcup-Rennen extrem wichtig sind. Da ich mich im Trainingslager in Girona befand, reiste ich direkt von Barcelona aus nach Istanbul. Von dort aus ging es dann noch zwei Stunden mit dem Auto weiter nach Sakarya. Zusammen mit drei anderen Schweizern besichtigten wir die Strecke am Tag vor dem Rennen. Die Runde war sehr schnell und hatte kaum technische Schwierigkeiten. Das Rennen hatte einen HC Status, dies ist nach dem Weltcup die höchste Stufe. Nebst meinen Schweizer Kollegen und vielen Türken, waren aber auch Fahrer von Holland, Belgien und Österreich am Start, welche alle dasselbe Ziel wie ich hatten: möglichst viele Punkte sammeln.
Der Rennen führte über 8 Runden und wurde durch die enorme Hitze von circa 35 Grad zusätzlich erschwert. Doch wer mich besser kennt, weiss, dass ich es liebe wenn es heiss ist.
Am Start war dann die erste halbe Runde ziemlich viel los: Jeder probierte nach vorne zu kommen und möglichst lange mit der Spitze mitfahren zu können. Mir gelang dies ziemlich gut und ich konnte mich gleich in der Spitzengruppe positionieren. Nach der zweiten Runde, bestand die Spitze dann noch aus 7 Fahrern, zusammengesetzt aus 3 Schweizern, 2 Belgiern und 2 Österreichern. Als das Tempo am Ende dieser Runde etwas zusammenfiel, ging ich an die Spitze und probierte das Tempo hoch zu halten, um die Gruppe zu dezimieren. Mein Plan ging auf und so war ich nur noch mit den beiden Österreichern an der Spitze. Als die beiden dann Ernst machten, konnte ich nicht mehr lange mithalten und musste abreissen lassen. Die restlichen 4 Runden absolvierte ich dann alleine und probierte den Vorsprung zu den Verfolgern zu halten und somit meinen dritten Platz ins Ziel zu fahren. Ich hielt ein konstantes Tempo, versuchte keine Fehler zu machen und verpflegte mich gut. So gelang es mir dann auch, als 3. Platz die Ziellinie zu überqueren. Ich bin sehr happy mit diesem Resultat, nicht nur aufgrund der 60 erkämpften UCI-Punkte, sondern auch mit der Art wie ich das Rennen bestritten habe und wie ich mich dabei fühlte. Mit den gewonnenen Punkten habe ich nun die Startberechtigung für die Weltcuprennen und muss nicht von der Nationalmannschaft dafür selektioniert werden.
MTB WORLDCUP LEOGANG
13.06.2021
Ich durfte nach einer weiteren Selektion erneut mit der Nationalmannschaft an den Weltcup, diesmal in Leogang Österreich reisen. Am Donnerstag nahmen wir die fünfstündige Autofahrt nach Leogang in Angriff und besichtigten am Nachmittag das erste Mal die Strecke, welche mir bis dahin noch unbekannt war. Letztes Jahr fand hier nämlich die Weltmeisterschaft unter garstigen Bedingungen statt, für welche ich mich dazumal nicht selektionieren konnte. Ich hoffte schon einmal auf etwas bessere Wetterbedingungen. Die Runde, die es am Sonntag sechs Mal zu absolvieren galt, ist bekannt für lange und steile Anstiege, was ich sehr gerne habe. Da es immer wieder mal kurz regnete, war die Strecke auch immer etwas feucht, was die Abfahrten etwas schwieriger machte. Am Samstag absolvierte ich dann mein letztes Training auf der Strecke. Ich fühlte mich sehr gut und freute mich auf das Rennen am Sonntag.
Anders als an den letzten beiden Weltcup-Rennen, fuhren die U23 ihr Rennen am gleichen Tag wie die Elite, weshalb wir auch bereits um 10:15 Uhr starteten. Insgesamt waren etwas mehr als 90 Fahrer am Start und ich hatte die Startnummer 66. Ich kam gut weg und konnte gleich einige Plätze gutmachen. Nach der Startrunde befand ich mich bereits auf dem 40. Platz und konnte mich in der folgenden Runde gar auf den 32 vorkämpfen. Leider konnte ich diese Pace nicht durchziehen und ich verlor von Runde zu Runde wieder ein paar Plätze. Schlussendlich beendete ich das Rennen auf dem 39. Platz. Definitiv nicht wo ich hin wollte, erhoffte ich mir doch bei diesem Rennen einen Top 25 Platz, um endlich die ersten Punkte sammeln und so beim nächsten Weltcup einige Reihen weiter vorne starten zu können. Etwas enttäuscht reiste ich also von Leogang zurück nach Hause, wo ich nächstes Wochenende mein Heimrennen in Gränichen bestreiten darf. Trotz ernüchterndem Resultat in Leogang bestärkt mich mein Gefühl im Training, welches mir sagt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
MTB WORLDCUP ALBSTADT
08.05.2021
Durch meine guten Resultate an den bisherigen Rennen wurde ich von der Nationalmannschaft für die beiden ersten Weltcup der Saison in Albstadt und Nove Mesto selektioniert. Ich reiste also am Donnerstag morgen zum ersten Rennen nach Albstadt. Dort angekommen mussten wir zuerst einen Corona-Test machen und uns registrieren, damit wir überhaupt auf das Renngelände durften. Die Stecke wurde streng überwacht, sodass wirklich keine Zuschauer an die Strecke gelangten. Am Nachmittag absolvierte ich dann das erste Training auf dem Rundkurs der seit dem letzten Rennen im 2019 nicht gross geändert hat. Die Wetterbedingungen waren miserabel, Regen und zwischenzeitlich sogar Schnee machten die Besichtigung nicht so angenehm. Zum Glück war für Samstag gutes Wetter angesagt. Auch das zweite Training fand im Regen und auf einer extrem nassen Strecke statt. Am späteren Nachmittag vom Freitag wurde das Wetter aber besser und die Strecke wurde immer trockener. Bis zum Start um 15 Uhr am Samstag war die Strecke praktisch trocken und die Temperaturen waren sehr angenehm. Ich startete wieder einmal ziemlich weit hinten, auf dem 79. Platz. Ich konnte aber bereits in der Startrunde viele Fahrer überholen und kam auf Platz 57 von der ersten Runde zurück. Ich fühlte mich super und konnte kontinuierlich Plätze gutmachen. Durch sehr konstante Runden, gelang es mir schlussendlich auf den 27. Platz zu fahren. Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat und freue mich auf das zweite Rennen in Nove Mesto.
MARLENE SÜDTIROL SUNSHINE RACE
11.04.2021
Am Freitag morgen reiste ich zu einem ersten Rennen der Saison nach Nals im Südtirol. Am Nachmittag besichtigte ich dann die Runde und absolvierte mein letztes Training vor dem Rennen. Die Strecke, die ich bereits von meiner Zeit bei den Junioren kannte, liegt mir sehr. Die Runde war sehr trocken, staubig und rutschig. Ich freute mich sehr auf den Saisonstart und war auch nervöser als sonst. Das erste Rennen der Saison ist immer speziell, es zeigt einem wie gut das Training über den Winter war und ob sich die Strapazen auszahlen.
Das Starterfeld war riesig und viele top Athleten waren am Start, es war schon fast eine Art Weltcup. Ich startete auf Platz 114 von insgesamt über 230 Fahrern. Ich kam gut weg, konnte trotz viel Verkehr einige Plätze gutmachen und befand mich nach der Startrunde bereits ca. auf dem 80. Platz. Auf der ersten grossen Runde ging es bereits nach kurzer Zeit in den langen Aufstieg, bei welchem man fast nicht überholen konnte. Wie erwartet gab es bei so vielen Fahrern Stau und ich musste viel laufen. Beim Gerangel mit den anderen Fahrern verklemmte meine Kette und verbog sich dabei. Ich versuchte sie so gut es ging wieder gerade zu biegen. So konnte ich wenigstens weiterfahren, jedoch sprang die Kette immer wieder zwischen den Gängen. Bereits in der ersten Runde musste ich also die Tech-Zone anfahren und mir eine neue Kette montieren lassen. Leider benötigt das Wechseln der Kette etwas mehr Zeit als einem lieb ist. Als ich wieder weiterfahren konnte, war ich beinahe der letzte Fahrer im Feld und probierte aufzuholen. Durch das Herumstehen in der Tech-Zone und den Rhythmus-Wechsel hatte ich am Anfang ziemlich saure Beine. Ich versuchte kontinuierlich aufzuholen und wieder weiter nach vorne zu kommen. Doch durch den Defekt war die Chance auf eine gute Platzierung weg. Schlussendlich konnte ich noch auf den 133. Platz vorfahren, weit weg von dem was ich mir erhofft hatte. Trotzdem bin ich zufrieden mit meinem Rennwochenende und mit meiner Verfassung.
Als nächstes steht das Rennen in Haiming (A) auf dem Programm. Dort wird es dann ein separates U23 Rennen geben.